
Hiroshima Highlights
Hiroshima, einst zerstört durch die erste Atombombe im Jahr 1945, hat sich seitdem zu einer modernen Stadt des Friedens gewandelt. Mit einer bewegenden Geschichte, beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und einer klaren Botschaft für die Welt ist Hiroshima ein einzigartiges Reiseziel.
Hiroshima bleibt mir in Erinnerung durch die traurigen Gedenkstätten, die beeindruckende Natur und Ruhe auf Miyajima Island trotz Regen und einem coolen Abend in der Rooftop-Bar des The Knot Hiroshima.
Hiroshima Highlights
zwischen Vergangenheit & Frieden
Inhaltsverzeichnis
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Friedenspark und Friedensmuseum
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Insel Miyajima
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Japanese Traditional Archery Experience
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Weitere Sehenswürdigkeiten
Anreise Hiroshima
Die Anreise von Kyoto oder Osaka nach Hiroshima ist einfach und bequem mit dem Shinkansen Zug möglich. Die Zugfahrt dauert je nach Zugverbindung rund 1.5 bis 2 Stunden. Es lohnt sich auf dem Weg allenfalls auch noch einen Stopp in Himeji einzuplanen. Ab Himeji dauert die Zugfahrt noch 1 Stunde nach Hiroshima. Mehr dazu weiter unten im Blogbeitrag.
Nach Ankunft am Bahnhof haben wir die Strassenbahn «Hiroden Streetcar Route 1» zu unserer Unterkunft genommen. Eine Einzelfahrt kostete ca. 220 Yen und konnte nur mit einer IC-Card oder bar bezahlt werden. Dafür muss man beim Aussteigen vorne beim Fahrer den genauen Betrag bei der Fahrertür einwerfen. Wechseln konnten wir jeweils im Inneren der Strassenbahn beim Fahrer, was aber oft sehr mühsam war. Daher empfehle ich in Hiroshima immer unbedingt genügend Kleingeld dabei zu haben.
Hiroshima Sehenswürdigkeiten
Friedenspark und Friedensmuseum
Hiroshima ist heute ein Symbol des Friedens und des Wiederaufbaus. Daher ist auch der Friedenspark das Herzstück Hiroshimas und dient als Gedenkstätte für die Opfer des Atombombenabwurfs am 6. August 1945 um 8:15 Uhr. Rund 2km vom Hypozentrum war alles zerstört. Etwa 140.000 Menschen starben durch die Bombe oder an den langfristigen Folgen wie Verbrennungen, Krebs, Leukämie und radioaktiven Strahlenschäden. Auch Jahre nach der Explosion litten viele Überlebende, ebenso wie ungeborene Kinder, unter den Nachwirkungen des sogenannten «Black Rain» (radioaktiver Niederschlag).
Der Hiroshima Peace Memorial Park und das dazugehörige Friedensmuseum gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Friedenspark zeichnet sich aus mit seinen weitläufigen Grünflächen, beeindruckenden Denkmälern und der zentralen Friedensstatue. Besonders berührend ist der Blick auf die Überreste des Atombomben-Doms, der als Mahnmal für die Tragödien von Krieg und Zerstörung dient.
Im Friedensmuseum, das für nur 200 Yen Eintritt besichtigt werden kann, erhält man tief bewegende Einblicke in die Geschichte durch die Atombombe und deren Auswirkungen auf Hiroshima. Der Audioguide für 400 Yen ist sehr empfehlenswert, da er zusätzliche Informationen über die tragischen Ereignisse und den Wiederaufbau der Stadt liefert. Ausserdem ist er in verschiedenen Sprachen, auch auf Deutsch, erhältlich.
Während des Manhattan-Projekts im Jahr 1942 entwickelten die USA die Atombombe, wobei Hiroshima als erstes Ziel ausgewählt wurde. Die zweite Bombe traf Nagasaki. Das Museum informiert nicht nur über diese Ereignisse, sondern auch über nukleare Tests in den USA und der Sowjetunion, wie den Test der Wasserstoffbombe, die etwa zehnmal stärker war als die Atombombe. Auch die Nukleartests auf den Marshall-Inseln werden thematisiert, was zeigt, dass die Gefahr eines nuklearen Krieges auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin bestand. Heute ist die südliche Hemisphäre fast vollständig nuklearwaffenfrei. Leider ist die Nordhalbkugel noch weit davon entfernt.
Hiroshima wurde nach dem Krieg als Stadt des Friedens wieder aufgebaut und setzt sich seither weltweit für den Frieden und die Abschaffung von Atomwaffen ein.
Insel Miyajima
Ein weiteres Highlight ist die Insel Miyajima, die man vom Hiroshima Bahnhof mit dem Zug und einer kurzen Fährüberfahrt erreichen kann. Bei einigen Fähren ab der Hiroden-Miyajimaguchi Station ist der Japan Railpass ebenfalls gültig. Auf der Miyajima Insel befindet sich der berühmte Itsukushima-Schrein, dessen imposantes Torii-Tor 16 Meter hoch ist und 60 Tonnen wiegt. Das Tor ist ein technisches Wunderwerk, da es nicht fest im Boden verankert ist und dennoch seit Jahrhunderten stabil steht.
Der Daishoin-Tempel, ein wunderschöner buddhistischer Tempel, zieht mit seiner friedlichen Atmosphäre und beeindruckenden Statuen Besucher an. Der Momijidani Park begeistert im Herbst mit leuchtenden Farben der Ahornbäume und bietet zahlreiche Wanderwege. An den Strassenständen der Insel locken köstliche Leckereien wie die Spezialität «Momiji Manju", süsse Teigtaschen in Form von Ahornblättern. Zudem lohnt sich bei schönem Wetter ein Aufstieg zum Berg Misen, von wo aus man einen schönen Blick auf die Umgebung hat. Ein Besuch auf der Insel bietet eine wunderbare Kombination aus Natur, Ruhe und Spiritualität.
Japanese Traditional Archery Experience
Ein weiteres Highlight unseres Aufenthalts in Hiroshima war die Teilnahme an einer traditionellen japanischen Bogenschiess-Erfahrung, dem Kyūdō. Wir hatten die Gelegenheit für eine Stunde in diese alte japanische Kunst einzutauchen. Die Stunde begann mit einer Einführung in die Geschichte des japanischen Bogenschiessens. Es geht nicht nur darum das Ziel zu treffen, sondern auch um den Prozess selbst – die Haltung, das Atmen und das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist.
Nachdem uns die Grundlagen erklärt wurden, durften wir selbst den traditionellen Bambusbogen spannen und unsere Zielgenauigkeit testen. Man benötigt viel Konzentration und unser Trainer vor Ort war sehr geduldig und gab hilfreiche Tipps. Besonders faszinierend war wie präzise jeder Schritt, vom Spannen des Bogens bis zum Abschuss des Pfeils, eingehalten werden muss. Es war eine tolle Möglichkeit die japanische Kultur auf eine sehr authentische und interaktive Weise zu erleben.
Weitere Highlights in Hiroshima
Der Shukkei-en Garten ist ein wunderschöner, historischer Landschaftsgarten, der bereits im Jahr 1620 angelegt wurde. Sein Name bedeutet „verkleinerte Landschaft“, da der Garten verschiedene Miniaturlandschaften wie Täler, Wälder und Flüsse nachbildet. Ein Spaziergang durch diesen idyllischen Garten bietet zahlreiche ruhige Ecken zum Entspannen. Besonders im Frühling zur Kirschblüte oder im Herbst, wenn die Blätter sich rot färben, ist der Shukkei-en ein beliebtes Ziel. Ein kleiner Teich in der Mitte des Gartens sorgt zusätzlich für eine friedliche Atmosphäre.
Das Hiroshima Castle ist ein weiteres Highlight der Stadt. Ursprünglich im Jahr 1589 erbaut, wurde das Schloss während des Atombombenangriffs zerstört und später rekonstruiert. Heute beherbergt das Schloss ein Museum, das die Geschichte der Stadt vor dem Zweiten Weltkrieg erklärt. Vom obersten Stockwerk aus hat man zudem eine gute Aussicht auf Hiroshima.
Der Mitaki-dera Tempel liegt etwas abseits des Zentrums. Der buddhistische Tempel befindet sich an einem bewaldeten Hang und ist von Natur und kleinen Wasserfällen umgeben. Eine Wanderung durch die umliegenden Wälder lohnt sich ebenfalls, da der Weg an vielen kleinen Schreinen und Buddha-Statuen vorbeiführt.
Die Hiroshima Hondori Shopping Street ist ein lebendiges Einkaufsparadies. Diese Fussgängerzone bietet eine Vielzahl von Geschäften, Boutiquen und Souvenirläden, die alles von Mode bis hin zu traditionellen japanischen Handwerkskunst anbieten. Die einladende Atmosphäre wird durch zahlreiche Cafés und Streetfood-Stände ergänzt, wo man lokale Köstlichkeiten probieren kann.


















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Ausflug nach Himeji
Ein Besuch in Hiroshima lässt sich ideal mit einem Zwischenstopp in Himeji verbinden, insbesondere wenn man von Kyoto oder Osaka nach Hiroshima reist. Die Himeji Burg ist die grösste und am besten erhaltene Burg Japans. Sie zeichnet sich aus durch ihre imposante Architektur und ihre wunderschöne Lage inmitten gepflegter Gärten. Der Eintrittspreis nur für das Castle war 1000 Yen, wobei es ein Kombiticket für 1050 Yen (Stand 2024) gab, bei dem der Eintritt für den Kokoen-Garten inbegriffen war.
Ausserdem lohnt sich ein Besuch im Kokoen-Garten, einem traditionellen japanischen Garten, der in unmittelbarer Nähe der Burg liegt. Mit Teichen, Teehäusern und verschiedenen Pflanzen ist er ein schöner Ort für einen kurzen Spaziergang. Der Eintritt kostet 310 Yen, ausser man hat im Voraus bereits das Kombiticket mit dem Himeji Castle gekauft.
Falls du Himeji als Zwischenstopp planst, gibt es am Himeji Bahnhof Schliessfächer für das Gepäck. Die Preise variieren zwischen 400-700 Yen für einen Tag, je nach Grösse des Schliessfachs. Auf dem Weg vom Bahnhof zur Himeji Burg kannst du durch die Einkaufsarkade Miyuki Shopping Street schlendern.








Restaurant Tipp Hiroshima
Das Restaurant Okamoto’s in Hiroshima befindet sich direkt neben der Hiroshima Station. Die Besitzer sind super freundlich und kochen köstliche, frisch zubereitete Okonomiyaki, das beliebte japanische Pfannkuchen-Gericht. Dieses traditionelle japanische Gericht ähnelt einem herzhaften Pfannkuchen, gefüllt mit verschiedenen Zutaten wie Kohl, Nudeln, Fleisch oder Meeresfrüchten. Für mich war der Besuch hier wirklich ein Highlight und das Essen super lecker.
Wir hatten leider keine Zeit mehr dafür, aber sehr bekannt ist das «Okonomimura». Es handelt sich um ein ganzes Gebäude, das mehreren Ständen und Restaurants gewidmet ist, die sich auf Hiroshima Okonomiyaki spezialisiert haben. Jeder Stand hat seine eigene Variante des Gerichts.
Am ersten Abend in Hiroshima hatten wir Lust auf griechisch und haben daher das Poli Kala Restaurant besucht. Hier gibt es leckere griechische Spezialitäten wie Moussaka, Souvlaki und frische Meze.




Unterkunft in Hiroshima
Wir übernachteten während unserem Aufenthalt im The Knot Hiroshima, ein stylisches Hotel mit hervorragender Lage. Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich der Friedenspark mit dem Friedensmuseum sowie ein Starbucks für unser tägliches Frühstück. Ausserdem ist die Hondori Shopping Street in etwa 10 Minuten zu Fuss erreichbar.
Im Erdgeschoss des Hotels gibt es ein Restaurant, aber besonders erwähnenswert ist die Rooftop-Bar im 14. Stock, die vor allem am Samstagabend, wenn ein DJ auflegt, ein beliebter Treffpunkt ist. Bei unserer Ankunft erhielten wir 6 Knot Coins, die wir in der Bar gegen Cocktails einlösen konnten (ein Cocktail kostet zwischen 4-6 Knots). Die entspannte Atmosphäre und der tolle Blick auf die Stadt machen die Bar zu einem perfekten Ort, um den Abend ausklingen zu lassen.
Die Zimmer waren sauber und das Hotel bot einen Express-Check-out: Wir konnten unsere Zimmerkarte in eine Box direkt im Lift werfen, was die Abreise besonders unkompliziert gestaltet.




Kosten in Hiroshima
Wir haben nicht alle einzelnen Kosten in Hiroshima aufgeschrieben, z.B. die Verpflegung und Getränke sind nicht dabei. Hier aber eine kleine Übersicht über Transport, Unterkunft und weitere Beispiele (Stand: Juni 2024):
Strassenbahn Einzelticket: ab 220 Yen (ca. Fr. 1.40)
Hotel: ab ca. Fr. 70.- pro Nacht (wir hatten ein Pauschalangebot)
Eintritt Friedensmuseum: 200 Yen (ca. Fr. 1.30)
Audioguide Friedensmuseum: 400 Yen (ca. Fr. 2.50)
Japanese Archery Experience: 4400 Yen pro Person (ca. Fr. 26.50)
Himeji Castle mit Garten: 1050 Yen (ca. Fr. 6.50)
Okonomiyaki Essen: 1720 Yen (ca. Fr. 10.50, es gibt auch günstigere Gerichte)
SIM Airalo 5GB 30 Tage: Fr. 9.15
Wie kommst du in Hiroshima von A nach B?
Zu Fuss
Einige Highlights waren in unmittelbarer Fussnähe von unserem Hotel entfernt wie z.B. der Friedenspark.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die beste Art, sich in Hiroshima fortzubewegen, ist mit der Strassenbahn. Eine Einzelfahrt kostet je nach Strecke ca. 220 Yen und konnte nur mit einer IC-Card oder bar bezahlt werden. Dafür muss man beim Aussteigen vorne beim Fahrer den genauen Betrag bei der Fahrertür einwerfen. Wechseln konnten wir jeweils im Inneren der Strassenbahn beim Fahrer, was aber oft sehr mühsam war. Daher empfehle ich in Hiroshima immer unbedingt genügend Kleingeld dabei zu haben und nicht zuhinterst einzusteigen.
Von der Hiroshima Station fahren auch Züge und Busse in die Umgebung. Auch zur Hiroden-Miyajimaguchi Station – Startpunkt für die Fähre zur Insel Miyajima – fährt beispielsweise auch eine Strassenbahn, aber mit dem Zug ist man schneller.
Züge/Japan Railpass
Japan mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bereisen ist eine gute Möglichkeit, da alles sehr gut erschlossen ist. Beliebt sind auch die Japan Railpässe, welche ausschliesslich für ausländische Touristen verfügbar sind. Die Japan Railpässe sind 7, 14 oder 21 Tage auf dem gesamten Japan Railways (JR) Streckennetz gültig. Auch die meisten Shinkansen Züge sind im Ticket inbegriffen. Achtung: 2024 wurden die Preise für die JR Pässe massiv erhöht, daher empfiehlt es sich im Voraus genau auszurechnen, ob es sich lohnt oder nicht. Innerhalb der Städte sind die JR Pässe nicht überall gültig und teilweise sind da die Metros dann sogar besser vernetzt. Der Japan Railpass muss im Voraus im Ausland gekauft und vor Ort aktiviert werden.
Auto
Die Möglichkeit das Land mit einem Mietwagen zu bereisen besteht ebenfalls. Hier zu beachten sind jedoch die speziellen Bedingungen, z.B. benötigt man nebst dem internationalen Führerschein auch eine amtlich beglaubigte japanische Übersetzung. Das Land mit dem Auto zu bereisen lohnt sich vorallem, wenn man abgelegene Orte besuchen möchte.
Geführte Ausflüge
Alternativ kannst du auch über Getyourguide* oder Viator* geführte Ausflüge, Aktivitäten und Touren in und um Hiroshima machen. Es gibt Angebote von Tagesausflügen in die Umgebung, private Touren, Eintritte und vieles mehr. Ich selbst habe schon oft tolle Ausflüge mit Getyourguide* sowie mit Viator* erlebt.